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Mo, 06.11.2023

Schockraumtraining im Rotes Kreuz Krankenhaus

Mediziner:innen, Pflegende und Rettungsdienst üben gemeinsam die unfallchirurgische Akutversorgung

Der Rettungswagen bringt nacheinander drei Schwerverletzte: Einen jungen Mann mit Stichverletzungen und Prellungen am ganzen Körper, eine Landwirtin, die vom Trecker überrollt wurde und eine Hafenarbeiterin, die beim Container-Laschen vier Meter abgestürzt ist. Alles nur gespielt? Ja - aber ungemein realistisch! Die Szenen waren Teil einer großen Simulationsübung im Rotes Kreuz Krankenhaus am Samstag, 4. November.

Beim “Schockraumtraining”, einer Übung zur Erstversorgung Schwerverletzter, probten vierzig Mitarbeitende aus Anästhesie, Chirurgie, Pflegepersonal der Funktionsbereiche sowie dem Rettungsdienst den Ernstfall.

Teil eins des fünfstündigen Workshops waren die drei Schockraumszenarien mit lebensecht geschminkten, schauspielerisch versierten und vorab gebrieften „Patient:innen“. In Gruppen beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den “realen” Unfallopfern. Danach ging es ins Tagungszentrum zum zweiten Teil des Workshops. Geübt wurde dort in vier Gruppen alles rund um Atmung und Atemwege, Kreislauf und Schock, Zugänge, Drainagen, der Umgang mit Umgang mit Extremitätenschienen und vieles mehr.

„Diese intensive Art der Fortbildung im Team ist in der Organisation sehr aufwendig - aber unheimlich effektiv“, weiß Dr. Bernward Steinhorst, unfallchirurgischer Oberarzt und Mit-Initiator der Fortbildung. „Trainiert werden nicht nur die Abläufe und das medizinisch- pflegerische Know-How sondern auch die kommunikativen Skills und das Teamwork in solchen Ausnahmesituationen.“ Dr. Dirk Hadler, unfallchirurgischer Chefarzt im RKK, ergänzt augenzwinkernd „Der Adrenalinspiegel steigt ganz schön, wenn es im Schockraum richtig rundgeht.“

Wichtig ist dem Organisationsteam später eine hilfreiche Manöverkritik auf Augenhöhe und zum Schluss der Veranstaltung das gemeinsame Mittagessen. „So eine Übung kann man nicht im laufenden Betrieb machen und die Kolleg:innen kommen - auch wenn die Fortbildung als Arbeitszeit gilt - am Samstagvormittag, das ist schon toll“, findet Dr. Steinhorst.

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