Leistungsspektrum

Endoprothetikzentrum

Unser EPZ ist von der unabhängigen Fachgesellschaft »Endo-Cert« zertifiziert. Für Sie als Patient bedeutet das eine hohe Behandlungsqualität: Sie werden von Ärzten und Fachpersonal mit viel Erfahrung, festgelegten Mindestoperationszahlen pro Jahr und großer Expertise operiert und umsorgt.

Die Behandlung erfolgt stets nach den neuesten Leitlinien. Unser EPZ wird regelmäßig von unabhängigen Dritten auf die Einhaltung dieser Standards überprüft. Die Daten und Fakten fließen an das Deutsche Endoprothesenregister. Mit der Zertifizierung des EPZ und der Teilnahme am Endoprothesenregister und auch am Implantateregister zeigen wir unsere strukturierte, gute und nachprüfbare Prozess- und Ergebnisqualität auch nach Außen.

Durch den Schwerpunkt in der operativen Rheumatologie, Unfallchirurgie und physikalischen Medizin haben unsere Ärzte die Kompetenz und Erfahrung auch bei schwierigen Fällen. In Kooperation mit der Medizinischen Klinik und der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin können wir so auch Patienten operieren, die aufgrund etwaiger Vorerkrankungen nach Ihrer Gelenkersatz-OP eine enge intensivmedizinische Nachbetreuung benötigen.


Wenn es um Ihren Gelenkersatz geht, haben Sie sicher viele Fragen rund um die Vorbereitung auf die OP, die Wahl der Prothese, den Krankenhausaufenthalt, die Reha und die Physiotherapie vor und nach dem Eingriff:

 

Ohne sie geht es nicht: Ihre Krankenversicherten­nummer

Bei gesetzlich versicherten Personen steht die Krankenversicherten­nummer bereits auf der Krankenkassenkarte. Privatpatienten müssen sich, um ihre lebenslange Nummer zu erhalten, an ihre private Krankenversicherung wenden. Diese beantragt dann die Nummer für Sie bei einer zentralen Stelle, der „Vertrauensstelle Krankenversichertennummer“. 

Der ganze Beantragungsprozess kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Bitte kümmern Sie sich deshalb als Privatpatient rechtzeitig im Vorfeld um die Beantragung Ihrer Krankenversichertennummer, sonst kann sich das Einsetzen Ihres Implantats verzögern. Die Nummer benötigen Sie auch, um zum Beispiel die elektronische Patientenakte (ePA) oder das elektronische Rezept (E-Rezept) nutzen zu können.

Der Ablauf Ihrer Behandlung

Knieprothese

Wenn die Notwendigkeit des Gelenkersatzes von Knie oder Hüfte bei Ihnen feststeht, laden wir Sie vor Ihrer geplanten Operation schriftlich und persönlich zu unserer Informationsveranstaltung „Wegweiser Gelenkersatz“ ein. Hier erfahren Sie - und wenn Sie möchten, auch Ihre Angehörigen oder Freunde - wie Ihr Weg zum künstlichen Gelenk und der Aufenthalt in unserem EndoProthetikZentrum (EPZ) aussehen werden. Alle an Ihrer Behandlung beteiligten Berufsgruppen, von den Operateuren über Pflegefachkräfte, Schmerz- und Physiotherapeuten bis zum Casemanagement und Sozialdienst stellen sich Ihnen vor. Unsere Orthopäden und Unfallchirurgen informieren über den Aufnahmeprozess und erläutern die Operationstechniken und Gelenkersatz-Varianten. Die Anästhesisten erklären die Narkose und die Schmerztherapie, Casemanagement und Pflegefachkräfte erklären die Abläufe rund um Ihre Aufnahme, Ihren stationären Aufenthalt und die Zeit nach Ihrer Entlassung. Die Physiotherapeuten zeigen, wie Sie sich selbst auf die OP vorbereiten können und welche Maßnahmen und krankengymnastische Übungen direkt nach der OP und zu Hause sinnvoll sind. Der Sozialdienst zeigt auf, welche Möglichkeiten der Unterstützung Sie haben und welche Dinge Sie für die erste Zeit nach der OP bedenken sollten.

Gut vorbereitet kommen Sie so zum geplanten OP-Termin ins EPZ. Dass unsere Patienten die ersten Tage nach dem Einbau ihres neuen Gelenkes nahezu schmerzfrei verbringen können, verdanken sie neben den weichteilschonenden Operationsverfahren der modernen Schmerztherapie - und unserem speziell ausgebildeten Personal (Pain Nurse/Perioperativer Schmerzdienst).
Direkt nach der Operation bringen wir Sie zunächst auf die sogenannte Intermediate Care Station (Überwachungsstation), wo Sie intensiv betreut und überwacht werden. Am ersten Tag nach der OP beginnen Sie bereits gemeinsam mit unseren Physiotherapeuten mit der Mobilisierung, selbstverständlich unter Berücksichtigung ihrer persönlichen und individuellen Möglichkeiten. Damit Sie mit Ihrem neuen Gelenk möglichst schnell im Einklang sind, müssen Physiotherapie und kontrollierte Bewegungen frühzeitig beginnen!

Zehn bis zwölf Tage später können Sie unsere Klinik wieder verlassen – entweder nach Hause mit regelmäßiger ambulanter Physiotherapie oder zur ambulanten / stationären Anschlussheilbehandlung, die wir bereits für Sie und mit Ihnen organisiert haben.

Informationen zum Kniegelenkersatz

Mehr als 650 Muskeln und 100 Gelenke sorgen dafür, dass der menschliche Körper die unglaublichsten Dinge vollbringen kann. Gerade im Kniegelenk machen sich aufgrund der starken Beanspruchung jedoch häufig Verschleißerscheinungen (Gonarthrose) besonders – aber nicht nur – im Alter.

Auch andere Faktoren, wie zum Beispiel ein Unfall oder eine Verletzung, Entzündungen, rheumatische Erkrankungen und Überbelastung können Gelenke schädigen. Wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, eröffnet ein künstliches Gelenk neue Perspektiven auf ein schmerzfreies, mobiles Leben.

Früher sorgten große Prothesen für die Stabilität im Knie. Heute sind die Kunstgelenke individueller und viel kleiner, die Operationen werden immer schonender. Neben dem Einsatz des künstlichen Gelenkes erfordert deshalb vor allem das komplizierte Modellieren und Ausgleichen aller Bänder, Kapseln und Muskeln um das Knie herum ein hohes Maß an Erfahrung. Möglich ist das nur durch Fingerfertigkeit und Know-how bei der Rekonstruktion der Weichteile. Unsere EPZ-Operateure haben diese Erfahrung. Für jeden Patienten erfolgt zudem anhand angefertigter Röntgenbilder mit Hilfe eines Computerprogramms eine exakte, individuelle Prothesenplanung.

Es gibt viele verschiedene Varianten, zum Beispiel einseitige (unikondyläre) Knie-Endoprothesen, individuell angefertigte Prothesen bzw. Teilersatz, doppelseitiger (bikondylärer) Oberflächenersatz oder gekoppelte/teilgekoppelte Prothesen. Welcher Gelenkersatz für Sie individuell sinnvoll ist, bespricht der Operateur mit Ihnen. Unser EndoProthetikZentrum (EPZ) Rotes Kreuz Krankenhaus führt auch Wechseloperationen (Revisionsendoprothetik) durch, wenn sich Ihre Prothese aufgrund von Infekten oder Verschleiß gelockert haben sollte.

Informationen zum Hüftgelenkersatz

Nicht nur durch angeborene Fehlstellungen (Hüftdysplasie) können Verschleißerscheinungen (Coxarthrose) im Hüftgelenk entstehen.

Immer dann, wenn die Belastungsfähigkeit des Hüftgelenkes überschritten wird – sei es durch einseitige Belastung bei der Arbeit, falsche Bewegungsmuster, Übergewicht usw. wird durch die Reibung und falsche Stellung des Gelenks wichtiges Knorpelgewebe zerstört. Mit fatalen Folgen: Unser Körper kann Knorpelgewebe nicht neu bilden – der Verschleiß schreitet fort. Wenn der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes angezeigt ist, stehen unseren Operateure im EPZ verschiedene Prothesen und Techniken der Verankerung zur Verfügung - je nach Alter des Patienten und individueller Knochenstruktur: 
Die Ärzte messen mit Hilfe von Röntgenaufnahmen vor jeder Operation Form und Größe des Hüftgelenks der Patienten individuell aus. Es kommen Kurzschaft- und Kappenprothesen (Oberflächenersatz), zementierte und zementfreie Hüft-Endoprothesen oder hybride Hüft-Endoprothesen (Mischform) zum Einsatz. Umliegendes Gewebe und die Muskeln schonen die Operateure bestmöglich, denn vor allem ältere Patienten können einmal zerstörtes Gewebe und Muskulatur nur schwer wieder aufbauen.

Unser erfahrenes Team aus Orthopäden, Chirurgen, Rheumatologen, Internisten, Anästhesisten, Schmerztherapeuten, Physiotherapeuten, Pflegekräften, Casemanagement und Sozialdienst arbeitet im Netzwerk mit ambulant und stationär tätigen Fachärzten, (z. B. Radiologen und Kardiologen), den Mikrobiologen, Orthopädietechnikern und verschiedenen Implantat Herstellerfirmen etc. zusammen, um das bestmögliche Behandlungsergebnis für Sie zu erzielen.

Hygienemanagement

Unser Krankenhaus legt größten Wert auf ein funktionierendes Hygienemanagement. Bereits vor Operationen betreiben wir viel Aufwand, um die Patienten vor Infektionen der Operationswunde zu schützen.

Die Erreger, die am häufigsten für Wundinfektionen verantwortlich sind, sitzen auf der Haut der Patienten, oft sind es Staphylokokken. Bei zwei Prozent der Bevölkerung sind es antibiotikaresistente Staphylokokken (MRSA). Schon Wochen vor der OP suchen wir mit Abstrichen auf Haut und Schleimhaut der Patienten nach problematischen Erregern. Finden wir diese, beginnt eine fünftägige Behandlung mit desinfizierenden Waschungen, Gurgeln beziehungsweise Nasensalbe. Kontrollabstriche geben Sicherheit, die Erreger auch beseitigt zu haben. Unabhängig davon reinigen sich die Patienten mit einem desinfizierenden Duschgel am Abend und am Morgen vor dem Eingriff die Haut. Haare im Operationsgebiet werden gekürzt, um dieses optimal vorzubereiten.

Gleichzeitig haben wir ein intensives Augenmerk auf eine möglichst rationale Antibiotikatherapie (›Antibiotic Stewardship‹). Je nach Dauer und Art des Eingriffs erfolgt eine einmalige Antibiotikagabe, um eine zusätzliche Risikoreduktion zu erreichen.

Implantateregister

Für ganz Deutschland gibt es ein Implantateregister. Dies ist eine bundesweite Datenbank, die dazu dient, die Sicherheit und Qualität von implantierbaren medizinischen Produkten zu überwachen. So sollen mögliche Komplikationen frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Das Implantateregister soll dazu beitragen, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern und die Sicherheit für alle Patienten zu erhöhen. Im Falle von Rückrufaktionen oder Sicherheitswarnungen ermöglicht es eine schnelle und zielgerichtete Information der Patienten. Mehrsprachige Patienteninformationen des Bundesgesundheitsministeriums zum Implantateregister finden Sie hier.

Seit dem 1. Januar 2025 ist jedes Krankenhaus, das Knie- und Hüftimplantate einsetzt, wechselt oder herausoperiert, verpflichtet, Informationen verschlüsselt und elektronisch an das Implantateregister Deutschland (IRD) zu melden.

Ablaufbeschreibung der Meldung innerhalb unserer Klinik

Nach ihrer Gelenkersatz-OP bearbeiten unsere Mitarbeiter den elektronischen Meldebogen. Wenn der Bogen vollständig ist, wird er elektronisch über die Telematik-Infrastruktur versendet. Beim Versenden wird der Bogen „gesplittet“. Ihre pesonenbezogenen Daten gehen an die Vertrauensstelle, die operations- und implantatspezifischen Daten werden anonymisiert ins Register übertragen. Im Rahmen Ihrer Entlassung aus unserer Klinik erhalten Sie eine Kopie der von uns ans Register gemeldeten Daten. War unsere elektronische Meldung ans Register erfolgreich, so erhalten wir einen elektronischen Schlüssel, den wir als Nachweis für unsere Leistungen Ihrem Kostenträger übermitteln dürfen. Ansonsten können wir Ihren Krankenhausaufenthalt nicht abrechnen. Sind Sie Selbstzahler, so erhalten Sie von uns ein Schreiben, dass die Meldung an das Register (Meldebestätigung) erfolgt ist.

Ihr Recht auf Selbstauskunft Ihrer bereits übermittelten Daten ans Implantateregister

Sie möchten wissen, welche auf Sie bezogenen Daten bereits ans Register übertragen wurden (da Sie ggf. die damals übergebene Kopie der gemeldeten Daten nicht mehr auffinden), dann wenden Sie sich bitte an die Klinik, in der der Eingriff durchgeführt wurde. Ist dies bei uns erfolgt, so wenden Sie sich bitte an die ausführende Fachabteilung. Die entsprechenden Daten entnehmen Sie bitte Ihrem Implantatepass.

Ihr Recht auf Korrektur Ihrer bereits übermittelten Daten ans Implantateregister

Wenn Sie die auf Sie bezogenen, bereits an das Register gemeldeten, Daten korrigieren möchten, wenden Sie sich bitte an die Klinik, in welcher der Eingriff durchgeführt wurde. Ist dies bei uns erfolgt, wenden Sie sich bitte an die ausführende Fachabteilung. Die entsprechenden Daten entnehmen Sie bitte Ihrem Implantatepass.

St. Pauli-Deich 24 • 28199 Bremen • Tel. 0421 / 55 99-0