Aktuell

Fr, 31.07.2020

Corona-Infektionen im RKK: Endes des Lockdowns und Teststrategie

Das Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (RKK) hat in dieser Woche erneut alle Mitarbeitenden und Patienten auf das Corona Virus getestet. Stand heute, 31.7.20, sind zehn Mitarbeitende positiv auf COVID-19 getestet. Die beiden weiteren positiven Fälle konnten während der Inkubations/Quarantänezeit dem Ausbruchsgeschehen zugeordnet werden. Es gab keine weiteren positiven Testergebnisse bei Patienten.

Die Absprache mit dem Gesundheitsamt sieht vor, ab Dienstag die Klinik auch für stationäre Patienten wieder zu öffnen. Am Montag werden wieder Patienten vorab für ihre stationäre Aufnahme abgestrichen. Das RKK informiert die Patienten, die dies betrifft, persönlich.

Informationen zur Teststrategie

Ein Corona-Test zeigt immer nur eine Momentaufnahme. Aufgrund der 14tägigen Inkubationszeit des Virus ist es nicht möglich zu sagen, ob das Virus über einen Patienten, Mitarbeiter oder Angehörigen in eine Einrichtung kommt. „Bei Aufnahme in ein Krankenhaus kann ein Patient beispielsweise negativ getestet sein und erst Tage später im Test positiv werden- manchmal sogar erst nach seiner Entlassung. Obwohl er das Virus bereits bei der Aufnahme in sich trug, war dieses zum Zeitpunkt per Test noch nicht nachweisbar. Ebenso kann sich beispielsweise ein Mitarbeiter im privaten Umfeld mit dem Virus anstecken, ohne es zu merken und bei einem präventiven Test in der Klinik, wie ihn das RKK durchführt, plötzlich als Covid-19-positiv auffallen. Solche Situationen und Infektionswege sind nicht vorhersehbar.

Das Rotes Kreuz Krankenhaus ist die erste und einzige Klinik in Bremen, die derart umfassend, häufig und kontinuierlich alle Mitarbeitenden und Patienten testet. Natürlich erhöht dies die Wahrscheinlichkeit von positiven Testergebnissen. „Uns ist es wichtig, den bestmöglichen Einblick und Überblick in der Klinik zu haben, denn nur so kann auch in der Corona-Pandemie in Kooperation mit dem Gesundheitsamt schnell reagiert werden, d.h. Bereiche isoliert und Kontakte aufgedeckt. Um professionell agieren zu können, sobald eine Infektion entdeckt wird, braucht es ein ausgefeiltes Hygienemanagement in der Klinik. Für dieses hat uns das Gesundheitsamt vor und während der Corona-Pandemie mehrfach gelobt“, betont Barbara Scriba-Hermann, Pflegerische Geschäftsführerin des RKK. „Wir testen proaktiv großflächig bereits seit Juni. Wenn wir nicht aus der Erfahrung der ersten entdeckten Infektionen im Juni so regelmäßig, häufig und umfassend im Haus getestet hätten, wäre die zweite Häufung an Infektionen in dieser Form vermutlich nicht entdeckt worden. Wir werden auch weiterhin präventive Testreihen und Kontrolltestungen durchführen“, so Scriba-Hermann.

Eine Lockerung der Regeln, Reisen und der zu beobachtende sorgloser werdende Umgang mit Schutzmaßnahmen vor dem Virus in der Gesellschaft - auch bei Angehörigen von Patienten – werden vermutlich auch Konsequenzen auf das Infektionsgeschehen in den Gesundheitseinrichtungen haben. Es ist zu befürchten, dass sich die positiven Fallzahlen auch in den Krankenhäusern durch möglicherweise bald gelockerte Besuchsregeln erhöhen könnten“, gibt Prof. Dr. Herget-Rosenthal, Ärztlicher Geschäftsführer des RKK, zu bedenken.

zurück

St. Pauli-Deich 24 • 28199 Bremen • Tel. 0421 / 55 99-0