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Do, 08.11.2012

Neuer kardiologischer Standort am Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen eröffnet

Herzinfarktsterblichkeit in Bremen soll sinken

v.l. Prof. Dr. Karl-Christian Koch, Prof. Dr. Stefan Herget-Rosenthal, Ärztlicher Geschäftsführer des RKK, Prof. Dr. Rüdiger Blindt und Dr. Michael Haake

Dass beim Herzinfarkt die ersten Stunden entscheidend für das künftige Schicksal des Patienten sind, weiß heute jeder. Mehr als die Hälfte der Akutuntersuchungen erfolgt in den ersten Stunden nach einem Infarkt in der Nacht und am Wochenende. „Bremen hat bislang ein Problem mit der Herzinfarktsterblichkeit. Gerade im Bereich der interventionellen kardiologischen Leistungen ist nachgewiesen, dass mehr Wettbewerb die Versorgungsqualität verbessert.* Deshalb haben wir uns entschlossen, eine neue Sektion Kardiologie mit 24-Stunden-Rufbereitschaft in Bremen anzubieten“, erklärt Dr. Walter Klingelhöfer, Kaufmännischer Geschäftsführer am Rotes Kreuz Krankenhaus. Der Bedarf des Leistungsangebotes ist im neuen Landeskrankenhausplan Bremens festgeschrieben.

v.l. Prof. Dr. Karl-Christian Koch, Prof. Dr. Stefan Herget-Rosenthal, Ärztlicher Geschäftsführer des RKK, Prof. Dr. Rüdiger Blindt und Dr. Michael Haake

Dass beim Herzinfarkt die ersten Stunden entscheidend für das künftige Schicksal des Patienten sind, weiß heute jeder. Mehr als die Hälfte der Akutuntersuchungen erfolgt in den ersten Stunden nach einem Infarkt in der Nacht und am Wochenende. „Bremen hat bislang ein Problem mit der Herzinfarktsterblichkeit. Gerade im Bereich der interventionellen kardiologischen Leistungen ist nachgewiesen, dass mehr Wettbewerb die Versorgungsqualität verbessert.* Deshalb haben wir uns entschlossen, eine neue Sektion Kardiologie mit 24-Stunden-Rufbereitschaft in Bremen anzubieten“, erklärt Dr. Walter Klingelhöfer, Kaufmännischer Geschäftsführer am Rotes Kreuz Krankenhaus. Der Bedarf des Leistungsangebotes ist im neuen Landeskrankenhausplan Bremens festgeschrieben.

Stationär und ambulant gehen Hand in Hand

Einen Katzensprung von der City entfernt, nahm am 1. November Bremens neuer kardiologischer Standort die Arbeit auf. Unter der Leitung der drei Kardiologen Prof. Dr. Rüdiger Blindt, Prof. Dr. Karl-Christian Koch und Dr. Michael Haake ist eine neue stationäre Kardiologie am RKK in Bremen entstanden, die das gesamte Spektrum einer modernen kardiologischen Abteilung anbietet. Kernstück hierfür ist ein besonders strahlungsarmes neues Herzkatheterlabor, das erste dieser Art in ganz Norddeutschland. Neben ihrer Tätigkeit für die Klinik gehören die drei Kardiologen und Intensivmediziner zugleich als Teilhaber zum zehn Ärzte starken Team der renommierten Praxis Kardio Bremen. Die Praxis nimmt zum gleichen Zeitpunkt eine 500 Quadratmeter große, mit modernster Medizintechnik ausgestattete Dependance im Ärztehaus Forum K in Betrieb. Unmittelbar neben der Klinik gelegen und direkt mit der Zentralen Notaufnahme des RKK verbunden, bietet dies optimale Voraussetzungen für die Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxis. Stationären Patienten des RKK steht damit ab sofort durchgängig eine umfassende kardiologische Expertise zur Verfügung - ambulante Patienten der Praxis behalten ihre verlässlichen Ansprechpartner. Ein reger Austausch zwischen Klinik und Praxis besteht bereits seit Jahren – 2010 wurde beispielsweise das gemeinsame Netzwerk Pulmonale Hypertonie gegründet, um die Versorgung von Lungenhochdruck- Patienten in Bremen und dem Umland zu verbessern.

Geprüft auf Herz und Nieren

Die niedergelassenen Kardiologen behandeln in ihrer Praxis im Forum K Patienten mit Herzschwäche, Herzinfarkt, Herzrhythmus- und Durchblutungsstörungen sowie Herzklappenerkrankungen, angeborene Herzfehler bei Kindern und Erwachsenen, Bluthochdruckerkrankungen und Lungenhochdruck. „Unsere ambulanten Patienten profitieren vom Schulterschluss mit dem RKK. Stationäre wie ambulante Versorgung erfolgt aus einer Hand. Sollte die stationäre Überwachung eines ambulanten Patienten im Ausnahmefall einmal notwendig sein, hält die Klinik Überwachungsplätze und Intensivbetten bereit“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Blindt. Ein weiterer innovativer Baustein der Kooperation ist der nephrologische Schwerpunkt der Medizinischen Klinik im RKK. Denn was viele Menschen nicht wissen: Bei einem Drittel aller Herzpatienten arbeiten die Nieren nur eingeschränkt. Das frühe Hinzuziehen der Nierenexperten kann irreparable Schäden am Nierensystem und damit eine Dialyse von vornherein verhindern.

Modernster Herzkatheter in Norddeutschland

Der Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxis ging eine intensive Vorbereitung voraus: „Unsere Medizinische Klinik am RKK ist ja bereits seit langem erfahren in der Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen. Zur Vorbereitung auf den neuen kardiologischen Schwerpunkt am Haus haben wir die aktuellen europäischen Leitlinien implementiert und unsere Mitarbeiter, zum Beispiel in der Notaufnahme, im Vorfeld geschult“, erklärt Prof. Dr. Stefan Herget-Rosenthal, Ärztlicher Geschäftsführer am RKK und Chef der Medizinischen Klinik des Hauses. Im Notfall ist binnen kürzester Zeit ein routinierter Herzspezialist vor Ort. Die Räume der kardiologischen Praxis und des Herzkatheterlabors sind über einen speziellen Aufzug mit der Notaufnahme verbunden. Im zurzeit strahlungsärmsten Herzkatheterlabor Norddeutschlands werden minimal-invasive Eingriffe am Herzen vorgenommen. Die Experten können hier beispielsweise Engstellen in den Herzkranzgefäßen radiologisch untersuchen, diese aufdehnen und den Blutfluss mit dem Einsatz eines so genannten Stent verbessern. Ein hochmodernes Echokardiographiegerät stellt das Herz 3-dimensional dar. So werden auch schwierige Eingriffe am Herzen und den Klappen unter optimalen Bedingungen durchgeführt. Zur Überwachung bleibt ein Herzinfarkt-Patient nach der OP ein bis zwei Tage auf der Intensivstation des RKK oder wird in der so genannten IMC-Einheit überwacht. Danach kann er sich noch einige Tage auf einer Normalstation erholen, bevor die Rehabilitationsmaßnahmen beginnen. Beruhigend zu wissen: Kommt der Patient später zur Nachbehandlung und zur regelmäßig notwendigen Kontrolle ambulant in die kardiologische Praxis im Forum K, trifft er dort den Kardiologen wieder, der ihn auch operiert hat.

(*) Herzbericht 2010, www.bruckenberger.de


Das Pressefoto (wie oben) zum Download (JPG 668KB)

Foto: Alasdair Jardine. Zum Abdruck frei bei themengebundener Berichterstattung.
v.l. Prof. Dr. Karl-Christian Koch, Prof. Dr. Stefan Herget-Rosenthal, Ärztlicher Geschäftsführer des RKK, Prof. Dr. Rüdiger Blindt und Dr. Michael Haake

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